Das Konzept OEE

Die grundlegende Idee des OEE ist einfach. Der OEE gibt in Prozent die Zeit an, in welcher die Anlage voll Produktiv gefertigt hat.

Ein OEE von 100% bedeutet, dass die Anlage ohne Stillstand mit maximaler Geschwindigkeit und ohne Ausschuss gefertigt hat.

Ein OEE von 100% ist in der Realität nicht möglich und es fallen Verluste an. Verluste werden in die folgenden drei Kategorien unterteilt:

  1. Verfügbarkeitsverluste: Hierzu zählen alle Stillstände der Anlage. Der Verfügbarkeitsfaktor gibt an, zu welchem prozentualen Anteil des Zeitraums die Anlage läuft bzw. steht.

  2. Leistungsverluste: Hierzu zählen alle Verluste welche aufgrund von verringerte Fertigungsgeschwindigkeiten auftreten. Der Leistungsfaktor gibt an, wieviel Prozent der Zeit notwendig gewsen wäre wenn man die ganze Zeit mit maximaler Leistung gefertigt hätte.

  3. Qualitätsverluste: Hierzu zählen alle Verluste welche aufgrund von Ausschussfertigung anfallen. Der Qualitätsfaktor gibt an wieviel der Prozent der Zeit Gut-Ware gefertigt wurde.

Berechnung des OEE

Ausgehend von einem Betrachtungszeitraum (Gesamte verfügbare Zeit) werden zunächst alle Zeiträume abgezogen, in welcher die Maschine nicht für die Produktion verplant ist (Keine Produktion geplant - grau schraffierte Fläche rechts).

In einem weiteren Schritt, werden dann die Verfügbarkeitsverluste durch die Stillstände der Anlage abgezogen, dann die Leistungsverluste durch den verlangsamten Anlagenbetrieb und zuletzt die Qualitätsverluste durch Auschussfertigung.

Als Ergebnis erhält man die Zeit, welche eine absolut effektive Maschine benötigt hätte um die gleiche Menge an Gutmaterial herzustellen:

Der OEE in seiner einfachsten Berechnungsform ergibt sich dann, indem die Produktionszeit der absolut effektiven Maschine mit der Planbelegungszeit ins Verhältnis gesetzt wird:

OEE=Produktionszeit absolut effektive MaschinePlanbelegungszeit\text{OEE} = \frac{\text{Produktionszeit absolut effektive Maschine}}{\text{Planbelegungszeit}}

Ein OEE von 50% bedeutet somit, dass eine absolut effektive Maschine in der Hälfte der benötigten Zeit die gleiche Gut-Menge hätte herstellen können.

Eine granularere Berechnung mit Transparenz über die einzelnen Verlustbereiche - Verfügbarkeit, Leistung, Qualität - ist durch die typische Berechnungsformel des OEE möglich:

OEE=Verfu¨gbarkeitsfaktor Leistungsfaktor Qualita¨tsfaktor\text{OEE} = \text{Verfügbarkeitsfaktor } \cdot \text{Leistungsfaktor } \cdot \text{Qualitätsfaktor}

Der Vorteil der OEE Kennzahl ist zum einen, dass alle relevanten Anlagenverluste in einer Kennzahl gebündelt werden. Und zum anderen, dass durch die Multiplikation von Verfügbarkeit, Leistung und Qualität es nicht möglich ist sich eine höhere Leistung durch eine höhere Ausschussquote oder mehr Stillstand zu “erkaufen”. Um eine Verbesserung im OEE zu erreichen muss die Leistung gesteigert und die Verfügbarkeit und Qualität gleich gehalten werden. D.h. Um eine Steigerung des OEE zu realisiern, muss man sich in einer Kategorie verbessern und darf in den anderen Bereichen nicht schlechter werden.

Die anfallenden Verluste können immer aus zwei verschiedene Perspektiven dargestellt werden. Man kann die Verluste entweder als "absolute" Zeitverluste aufführen oder über die die sogenannten Faktoren und einem "relativen" Blickwinkel als prozentuale Werte darstellen.

Im folgenden werden die drei Verlustbereiche Verfügbarkeit, Leistung und Qualität im im Detail beschrieben.

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